Menschen, die nicht in das Schema des binären Geschlechtersystems fallen, gab es schon immer. Das macht uns Menschen ja aus: wir sind vielfältig.
Ein bisschen kann man sich das so vorstellen wie einen Farbkreis. Es gibt rot, blau und gelb, aber zwischen diesen drei Farben findet sich eine unglaubliche Vielzahl an Farbtönen und auch welche, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen. Wer hat denn nicht schon mal eine scherzhafte Diskussion darüber erlebt, ob beispielsweise der Orangeton eines Autos oder eines Kleidungsstücks nun eher ins rötliche oder doch ins gelbliche geht? Genauso wie Farben Abstufungen und Variationen haben, kann auch die Geschlechteridentität von Menschen fließend sein und nicht eindeutig A oder B zugeordnet werden.
Personen, die sich nicht als eindeutig männlich oder weiblich identifizieren, können geschlechtsneutrale Neopronomen verwenden, die über „sie“ und „er“ hinausgehen. Auch in der Literatur findet die Verwendung von Neopronomen langsam Anklang und mit „Was im Verborgenen blüht“ erscheint nun bei uns ein Titel, in dem diese Pronomen verwendet werden. Hier geht es zum Buch.
Unten findet ihr auch noch Seiten mit weiterführenden Informationen verlinkt.
Ein Pronomen muss im Deutschen verschiedenen grammatikalischen Anforderungen entsprechen, damit es im Alltag genutzt werden kann. Das gilt genauso auch für die Neopronomen, wie xier oder zir. Da wir mit diesen aber bislang wenig Berührung hatten, wirken sie häufig zunächst überraschend und man muss sich beim Lesen erst daran gewöhnen.
xier (ausgesprochen wie ksier) – ersetzt die Personalpronomen „sie“ und „er“
xies (ausgesprochen wie ksies) – ersetzt besitzanzeigende Pronomen wie „ihr“ und „sein“
Es gibt noch viele weitere Neopronomen und wir wissen nicht, wohin sich die Sprache entwickeln wird. Seien wir einfach offen dafür.
Weiterführende Informationen zum Thema Neopronomen gibt es u.a. hier:
https://www.annaheger.de/pronomen/
https://www.annaheger.de/pronomenunddaf/
https://www.annaheger.de/pronomen33/
https://nibi.space/pronomen